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Steckbrief

Zentralisierung der Mettnau-Kur am Standort der Hermann-Albrecht-Klinik (HAK)

1 Lage

Am Ende der Mettnau, Strandbadstrasse, Floerickeweg

 Geltungsbereich Bebauungsplan "Hermann-Albrecht-Klinik" | Bild: Planungsbüro Lutz und Partner

Planung:

  • 50 m Abstand zur  Mittelwasserlinie:(395,03 ü. NN)
  • 30 m Abstand zum Wald
2 Fläche

Gesamtgebiet ca. 74,0 ha, maximale Bebauung 28,444 ha incl. Anlagen, Straßen und Wegeflächen.

3

Bebauung

(Planung)

Gebäudehöhen (4-5 Geschosse)

  • Oberkante Gebäude (§ 18 BauNVO) zwischen 403 und 417 über NN
  • Also Gebäudehöhe zwischen 8 m und 22 m

Neubauflächen (Bruttogeschossfläche) insgesamt 15.130 m²

  • Seminarräume 340 m²
  • Wirtschaftsgebäude 1.000 m²
  • Therapiefläche 1.410 m²
  • Ersatzfläche für Therapie 700 m²
  • Verwaltung 2.290 m²
  • 222 Gästezimmer und Speisesaal 9.390 m²

Bodenversiegelung

  • Insgesamt 40.620 m², entspricht einer Zunahme um 7.123 m²

Bettenzahl

  • Ingesamt 393 Betten, die Betten von WMK und Kurparkklinik sollen dorthin verlagert werden, keine Erhöhung der Gesamt-Bettenzahl.

 

4 Termine

Bis Ende 2016: Erstellung Planungskonzept.

Ende Januar 2017: Ergebnis des Planungskonzeptes verfügbar.

5 Bemerkung

Die Halbinsel Mettnau ist mit ihrem Naturschutzgebiet, der schönen alten Pappelallee und dem maßvoll gewachsenen Kur- und Wohngebiet ein Lebensraum für Vögel und eine Oase für Erholungssuchende. Eine bedeutsame Vogelzugroute führt über die Mettnau, weshalb die Vogelwarte Radolfzell dort seit langem Zugvögel beringt. In ihrer bestehenden Form ist die Mettnau nicht nur von regionaler Bedeutung, sondern durchaus ein Stück nationales Naturerbe.

Die Kurverwaltung in Radolfzell beabsichtigt, die auf der Mettnau verteilten Kliniken teilweise aufzugeben und diese auf dem Gelände der Hermann-Albrecht-Klinik unmittelbar an der Grenze zum Naturschutzgebiet zu konzentrieren. Hierfür sollen mehrere massive, vier- bis fünfstöckige Gebäude neu entstehen, die die gesamte Umgebung erheblich überragen. Das bislang parkartig gestaltete Kurgelände soll fast komplett überbaut werden. Das Areal liegt im Vogelschutzgebiet, grenzt ans NSG „Halbinsel Mettnau“ an und ist fast komplett von FFH-Gebiet umgeben. Ausgerechnet der sensibelste Teil der Mettnau wird massiv überbaut!

Die unmittelbaren Folgen wären nicht nur das Verschwinden von Lebensräumen für Vögel, z.B. von langjährigen Schlafbäumen für Waldohreulen oder Brutplätzen für Spechte und Singvögel, sondern auch Beeinträchtigungen für Vögel und Insekten durch die großen Glasflächen und die Beleuchtung der riesigen Anlage. Es entstehen hierdurch Gefahren von Vogelschlag an Glas, Irritierung des nächtlichen Vogelzugs durch Bildung sog. Lichtdome bei Nebel und Irritierung nachtaktiver Insekten durch Licht bis hin zu Erschöpfung und Tod der betroffenen Vögel und Insekten.

Sämtliche Kurgäste, die bislang auf der Mettnau verteilt waren, werden am Naturschutzgebiet konzentriert. Schon heute ist der Spazierweg zum Mettnau-Turm bereits stark frequentiert, so dass die zusätzlichen Besuchermassen verstärkt Druck auf andere, bislang noch ruhigere Teile des Naturschutzgebiets ausüben werden.

Auch aus logistischer Sicht ist das Konzept unsinnig, weil die gesamte Versorgung über die schmale Dreißiger Zone der Pappelallee ans Ende der Mettnau erfolgen muss, wo sich der Besucher- und Lieferverkehr dann konzentriert. Es ist zu befürchten, dass man die schönen alten Pappeln abholzen und die Straße verbreitern wird, damit sie den erhöhten Verkehrsbedarf aufnehmen kann.

6

Weitere Information

(Links)

Flächennutzungsplan

Bebauungspläne zur Hermann-Albrecht-Klinik und 12. FNP Änderung

Ergebnisse des Architektenwettbewerbs