Durch das Neubaugebiet werden 540 zusätzliche Kfz – Bewegungen pro Tag erwartet. Ein Verkehrsgutachten hat gezeigt, dass dies von den vorhandenen Straßen gutaufgenommen werden kann. Die Anwohner der drei betroffenen Straßen: Laurentiusstraße (6 Häuser), Kaltbrunnerstraße (ca. 18 Häuser) und Oberdorfstraße ( Dorfstraße) hätten durch eine angedachte Ostumfahrung erhebliche Verbesserung. Ebenso wäre eine Verkehrsberuhigung im Ortskern leichter zu erreichen. Diese Personengruppe muss eine starke Lobby haben, denn die vom Verkehr viel schlimmer betroffenen Anwohner der sehr stark befahrenen Radolfzellerstraße hätten keinerlei Entlastung durch die Umgehungsstraße, von dieser großen Personengruppe wurde nicht gesprochen.
Die Nachteile der nicht notwendigen Umgehungsstraße wiegen schwer: Enormer Flächenverbrauch zum großen Teil in einem Landschaftsschutzgebiet. Unwiederbringliche Zerstörung eines Naturkleinods vor der Haustür der Markelfinger, ihrer Gäste, Radolfzeller Besucher und der zukünftigen Bewohner des Neubaugebiets, das mit der einmaligen Umgebung beworben wird. Das Wohngebiet würde von einer 70 km/h Straße umgeben, teilweise eingeböscht, teilweise mit einem Lärmschutzwall versehen und durch ein notwendiges Brückenbauwerk „verziert“.
Wenn der jetzt angegebene „politische Preis“ von 1,4 Millionen sich erhöht zum echten Preis wegen der nicht eingerechneten Kosten für den Grunderwerb, Böschungsbepflanzung, Lärmschutzwall, Brückenbau (angedachte Grünbrücke wegen Landschaftsverträglichkeit) und etliches mehr, wird das Erschrecken groß sein. Können sich dann die jungen Markelfinger Familien wie geplant, auch wenn sie bei der Vergabe durch Bonuspunkte bevorzugt werden, überhaupt noch ein Grundstück leisten?
Als Kompromisslösung für beide berechtigten Sichtweisen könnte nochmals über eine kurze Stichstraße von der Radolfzellerstraße zum westlichen Zugang zum Baugebiet intensiv nachgedacht werden.